Bei Stress sind Männer anders – Frauen auch

lebensspiel(madmetalbyflickr)

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bei männern und frauen entscheidet persönliche bewertung darüber, wie und was als stress erlebt wird. für diese individuelle einordnung spielen die persönliche veranlagung und die lebenserfahrung eine große rolle.

– wie ist meine einstellung zu problemen und deren bewältigung?

– wie ist meine persönlichkeit aufgestellt? wie fühle ich mich jetzt?

– welche mechanismen bringe ich mit, bewältigungsstrategien einzusetzen? und

– wie ist meine belastbarkeit?

daraus ist zu schließen: stress ist oft selbst gemacht!! den stress erst zum stress machen ist also das problem. nehmen wir zum beispiel die situation, dass ein kind angelernt wird, fahrradfahren zu üben. die mutter steht dabei – und durchlebt folgende stressoren: „nicht, das das kind stürtzt“, „hoffentlich kommt kein auto vorbei“, „wie groß war meine wunde nach dem ersten sturz?“, „war ich nicht 1 woche danach noch im krankenhaus?“

eine also harmlose situation wird im kopf vordurchlebt und auf diese realität projeziert. und wenn dazu kommt, dass ich mich in dieser situation dem problem hilflos ausgeliefert fühle, h a b e i c h m e i n e n s t r e s s .

das heißt, ich kann also meinen stress individuell steuern. in diesem beispiel: ich mache mir meine erfahrungen bewußt, lasse auch die unangenehmen erfahrungen zu und sage mir: „das was mir passiert ist, wird meinem kind nicht passieren!“ und damit habe ich eine aktive stressbewältigungsstrategie angewandt. erfolgreich! denn der stress hat so keine chance mehr.

wenn ich mir also bewußt bin, das es nicht eines „säbelzahntigers“ bedarf, um in stress zu geraten, sondern das auch einfache dinge des alltags oder die übersteigerte kontrollierwut oder das fremdgesteuert werden auslöser in mir sind, macht es sinn, sein gesamtes leben auf eine ebene zu stellen, die ich „achtsamkeit mir gegenüber“ bezeichnen möchte.

wie in der überschrift angedeutet, ist stress geschlechterspezifisch unterschiedlich. während der mann zb bei ungenügender würdigung seiner arbeit am arbeitsplatz oder durch konkurrenzkampf in stress gerät, zählt die doppelbelastung von familie und beruf zu stressoren der frau. während männer bei termindruck oder monotonie in der arbeit stress erleben, stresst es frauen, wenn durch konflikte, „die harmonie in der familie“ gestört wird. dazu kommt, dass der erfahrene konflikt vielfach auch noch persönlich genommen wird, was die stresskurve und den -verlauf noch verlängert.

aber nicht nur in den unterschiedlichen auslösern liegt die verschiedenheit von mann und frau, auch in den bewältigungsstrategien. frauen holen sich schneller rat bei anderen, werden bei stress eher passiv und ängstlich und ziehen sich schneller zurück. während männer durch exzessiven konsum von alkohol, aggression im strassenverkehr und durch lügen glauben, dem inneren dämon einhalt bieten zu können.

und wieder wird deutlich: frauen sind anders, männer auch.

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