Der Tourist will mehr! Leistung und Qualitaet!

schon 2006 war im spiegel-online zu lesen, dass sich die touristikbranche im umbruch befindet. mehr und mehr reisebüros haben seitdem geschlossen, weil der urlauber sein urlaubsverhalten umgestellt hat. und das nicht immer zugunsten der verschiedenen destinationen.

man/frau bucht jetzt kurzfristiger, damit haben die etablierten veranstalter keine längerfristige planungssicherheit mehr. man bucht per internet und ist aufgrund der vielen portale in der lage, selbst sich seine individuelle planung zu vollziehen. das internet ist von den anbietern von angeboten vor ort längst entdeckt und so kann der tourist schon auf der couch seinen tauchgang und seinen fallschirmsprung buchen.

damit sind die klassischen hotelangebote: modenschauen für die reifere dame, bingoabende, karaoke für jedermann, poolgymnastik usw weggefallen. das angebot ist breiter und qualifizierter geworden. man bucht jetzt zumba-camps, wellness- und entspannungstage, aktives wandererleben und tageshochseeangeln. die anbieter überschlagen sich mit angeboten, an den stränden werden die touristen von horden von animateuren überfallen. und konkurrenz belebt das geschäft, lässt die qualität der anbieter steigen, die preise bleiben moderat.

da kommt es gerade recht, dass die universität von las palmas de gran canaria eine studie über das urlaubsverhalten erstellt hat. dabei geht es weniger darum, dass die touristen in eine bestimmte richtung gelenkt werden sollen, sondern vielmehr richtet sich das studienergebnis an die tourismusbranche, die veränderungen nicht zu verschlafen und besser auf die reisenden einzugehen. für die region der kanaren eine fast sensationell konstruktiv kritische studie.

sind bisher die hotelliers davon ausgegangen, dass sonne und strand für einen urlaub ausreichen, so stellen die selben fest, das immer mehr menschen die hotels lediglich zum schlafen und essen gebrauchen. die klassischen mehreinnahmen bei vermittlungen von urlaubsangeboten und direktverkäufen sind weggefallen.

das spannende an dieser studie ist aber, dass hier nicht nach 18-25jährigen, 40-55jährigen, 65-….jährigen gefragt wurde, sondern die touristen in ganz neue gruppen eingeteilt wurden. da gibt es die faulenzer, die sportler, der aktive tourist, der geizige, paare (egal ob hetero oder homo), die partyszene, die treuen seelen, faulenzer mit anspruch an kulturelle angeboten und die rentner.

und bei vielen wird klar erkennbar, man ist allein mit den angebotenen leistungen nicht mehr zufrieden. man will mehr. ordentlich geführte wanderungen, erklärungen zu den endemischen pflanzen, entstehungsgeschichtlicher hintergrund zu insel und menschen, aber auch aktive hilfen für einen erholsameren, erfolgreicheren urlaub. dazu zählen alle aktivitäten, zu denen man zu hause nicht genügend zeit und kraft aufbringt: meditationen, entspannungstechniken wie at, pr, yoga und atemtherapien, abnehmen unter qualifizierter anleitung, hinführung zu sportlichen verbesserung,“schöner werden“.

der deutsche wellnessverband e.v. hat dazu den bekanntesten und einflussreichsten begründer der wellnessbewegung, dr. donald b.ardell, befragt. und der sagt klipp und klar: „wellness ist eine lebensphilosophie. das streben nach mehr lebensqualität durch einen bewussten, disziplinierten lebensstil.“

längst haben viele anbieter sich darauf eingestellt. die touristen können kommen. und sollten die angebote aber auch wahrnehmen.

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